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Faszination Wildnis erlebbar in einer Landschaft aus Wald und Wasser
Das Land Nordrhein-Westfalen hat 10.700 Hektar der Nordeifel unter den Schutz des ersten Nationalparks in Nordrhein-Westfalen gestellt. Der Nationalpark Eifel schließt als vierzehnter Nationalpark in Deutschland die westliche Lücke im bestehenden Nationalparknetz und ist zugleich der erste, der atlantisch geprägte Buchenwälder in Mittelgebirgslage auf sauren Böden unter Schutz stellt.

Ein Nationalpark ist ein großflächiges und ursprüngliches Schutzgebiet der strengsten deutschen Naturschutzkategorie. Unter dem Motto Natur Natur sein lassen verzichtet der Mensch im Nationalpark Eifel auf eine wirtschaftliche Nutzung. Dort, wo früher Bäume gefällt wurden, entwickeln sich nun wilde und ursprüngliche Wälder.

Die natürlich vorkommenden Baumarten können ihr von der Natur vorgegebenes Höchstalter erreichen, würdevoll sterben und als Teil der Nahrungskette zahlreichen seltenen Tieren und Pflanzen Lebensraum bieten.
Der Nationalpark Eifel zeichnet sich durch seine majestätischen Buchenwälder, knorrigen Eichenwälder, geheimnisvollen Schluchten und seine wilden Bäche aus. In dieser Landschaft aus Wald und Wasser erwarten den Besucher atemberaubende Ausblicke auf den Urft- und Rursee.

Über 230 gefährdete Pflanzen- und Tierarten finden hier ihre lebensnotwendigen Rückzugsgebiete. So geht die Wildkatze in den zusammenhängenden Waldgebieten des entstandenen Großschutzgebietes auf Mäusejagd und Biber nutzen die zahlreichen sauberen Gewässer, um ihre Burgen zu bauen. Aber auch zahlreiche Fledermausarten und der Eisvogel lieben die Ungestörtheit und Ruhe des Nationalparks ebenso wie die Gelbe Wildnarzisse, die im Frühjahr mit ihrer Blütenpracht die Naturliebhaber begeistert.


Große Eröffnungsfeier begrüßt ersten Nationalpark in Nordrhein-Westfalen

Einiges anzukündigen hatte Mark vom Hofe vom Westdeutschen Rundfunk bei der Moderation der großen Eröffnungsfeier für den National­park Eifel. Empfangen von den Rangerinnen und Rangern des Nationalparkforstamtes folgten 1.500 Besucherinnen und Besucher am Sonntag der Einladung des Nationalparkforstamtes Eifel und des Fördervereins Nationalpark Eifel in das Kurhaus nach Schleiden-Gemünd.

Mit der Geschenkbandaktion wurde der Startschuss für das hochkarätige Programm gege­ben. Seit Juni haben die Menschen in der Region 110 Kilometer Geschenkband gesammelt. Damit haben 27 Ortsgruppen des Eifelvereins während der Eröffnungsveranstaltung Ihren Nationalpark umspannt und damit das Geschenk Nationalpark eingepackt. Mit dem Zusam­menbinden der Schleife durch Bärbel Höhn, Ministerin für Umwelt und Naturschutz, Land­wirtschaft und Verbraucher­schutz NRW, wurde mit dem Nationalpark-Geschenk in der Nord­eifel ein Weltrekord aufge­stellt.

Christoph Lorbach, Bürgermeister der Stadt Schleiden, begrüßte die Besucherinnen und Besucher in der Nationalparkstadt Schleiden und freute sich sagen zu können, dass die Eifel nun mit dem Nationalpark mehr als ein normales Mittelgebirge und noch ein Grund mehr für einen Besuch sei. Der feste Wille aller und Einigkeit über die Parteigrenzen hinaus haben dazu geführt, dass die Bevölkerung den Nationalpark Eifel als ihren Nationalpark sehe.

Die Kinder der Klasse 4 D der Grundschule Schleiden stellten ihre Wünsche an den Natio­nalpark Eifel vor. Ob es sich um den Wunsch nach interessanten Entdeckungen im wildge­wachsenen Wald, um ein großes Gebiet für die Wildkatze oder um Spechthöhlen für Fleder­mäuse handelte, die Redner der Eröffnungsfeier versprachen, sich als Pate besonders für die Wünsche der Kinder einzusetzen.

Günter Rosenke, Landrat des Kreises Euskirchen, wünschte allen Anwesenden viel Spaß bei der Geburtstagsparty für den Nationalpark Eifel und merkte an, dass es sich nicht nur um einen erfreulichen Tag für den Kreis Euskirchen sondern für die ganze Region handele. Er bat die Besucherinnen und Besucher jedoch um ein wenig Geduld: Bis sie die bereits jetzt öffentlich zugänglichen 7.500 Hektar Staatswald des Nationalparks erwandert haben, wird Anfang 2006 darüber hinaus auch das noch als Truppenübungsplatz genutzte Gebiet Vogel­sang erlebbar sein.

Der Regie­rungspräsident von Köln, Jürgen Roters, begleitete die Entstehung des ersten Na­tionalparks in Nordrhein Westfalen auch in seiner Funktion als erster Vorsitzender des För­dervereins Nationalpark Eifel von der ersten Stunde an. Er versprach den Kindern der Klasse 4 D, dass viele Familien den Nationalpark erleben werden können und fügte hinzu: "Wir kön­nen stolz darauf sein, was wir geschafft haben und brauchen uns vor dem Ergebnis nicht zu verstecken. Die Eifel insgesamt, wir alle, werden von dem Nationalpark profitieren."

Dr. Eberhard Henne, Vorsitzender von EUROPARC Deutschland, dem Dachverband aller deut­schen Nationalparke, freute sich, dass der Nationalpark Eifel als vierzehnter National­park in Deutschland die bisherige westliche Lücken im deutschen Nationalparknetz schließt.

Der Verband sei sich sicher, dass der Weg zum international anerkannten Nationalpark ge­meistert würde und er freue sich, den Nationalpark Eifel in der Familie der großen deutschen Schutzgebiete willkommen zu heißen.

Bernd Gentges, Minister für Tourismus in der Deutschsprachigen Gemeinschaft Belgien, begrüßte die Ausweisung des Nationalparks Eifel in unmittelbarer Nähe zu Belgien und stellte besonders die grenzüberschreitende Zusammenarbeit heraus. Er hoffe, dass durch den ersten Nationalpark in Nordrhein-Westfalen auch ein Signal nach Bel­gien ausgehen werde.

Prof. Hardy Vogtmann, Präsident des Bundesamtes für Natur­schutz, freute sich, dass mit dem Nationalpark Eifel in Deutschland eine Perle an der Perlenkette hinzukommt und wird in Zukunft besonders für den Wunsch der Kinder eintreten, dass Specht und Fledermaus aus­reichend Lebensraum im Nationalpark finden werden. Dabei stellte er besonders heraus, dass mit dem Schutz der Natur auch etwas für den Menschen getan würde.

Umweltministerin Bärbel Höhn zeigte sich stolz: "Die Eröffnung des Nationalparks ist ein großer Tag für die Eifel. Nicht nur ganz Nordrhein-Westfalen sondern Deutschland schaut jetzt auf die Eifel." Besonders freue sie, dass der Nationalpark Eifel gemeinsam mit der Be­völkerung entstanden sei. Ein Ruck sei durch die Eifel gegangen und man könne auf die eigenen Stärken vertrauen. Der Grund für die Eröffnung des ersten Nationalparks Nordrhein-Westfalens in dieser Rekordzeit sei die riesige Aufbruchstimmung in der Region. Man habe sich auf die Stärken im Land besonnen: Die Menschen. Der Nationalpark sei ein Schatz. Höhn schwärmte, es sei fantastisch, was man hier entdecken und erleben könne.

Franz Alt, Journalist und Zukunftsforscher, stellte in seinem Festvortrag die Waldwende und die Chancen des Nationalparks Eifel für das Leben vor: "Wir werden langfristig nur das be­wahren, was wir lieben." Der Nationalpark wird die Liebe zur Natur fördern. Dabei dürfe man nicht vergessen, dass für den Erhalt der gesamten Natur und Menschheit der Klima­schutz Voraussetzung sei.

Um Wald, Wasser und Wildnis zu erleben, wartet auf den Besucher bereits ein vielfältiges Angebot. Erkunden Sie den Nationalpark auf eigene Faust oder lassen Sie sich führen. An den Urwaldtagen führen Ranger durch das Großschutzgebiet und lüften für Sie Geheimnisse der Natur. Auf Anfrage organisiert das Nationalparkforstamt auch exklusive Gruppenführungen für Jung und Alt.

Vorträge, Fachführungen und zahlreiche Sonderveranstaltungen finden Sie im Veranstaltungskalender des Nationalparks.

Um den Nationalparkbesucher zu empfangen und zu informieren, sollen bereits in diesem Jahr Nationalpark-Service-Stationen am Rande des Nationalparks eingerichtet werden.

Das Walderlebniszentrum, im bezaubernden Kneipkurort Gemünd am Rande des Nationalparks Eifel gelegen, bietet seinen Besuchern ein vielfältiges Erlebnisangebot. Jung und Alt können in den liebevoll eingerichteten Ausstellungsräumen wertvolle Eindrücke über die Natur sammeln oder bei einer der Sonderveranstaltungen die Natur vor Ort erleben. ERLEBEN wird im Walderlebniszentrum groß geschrieben. Spielend können so den Kindern wichtige Zusammenhänge der Natur verdeutlicht werden.